CSU beim Fachgespräch zum Thema Fahrradverkehr im Nürnberger Land:
Intelligenter Mobilitätsmix für die Zukunft nötig – Fahrrad nicht gegen Auto ausspielen – Lückenschlüsse und Radwegesicherheit wichtig

Die Vertreter der CSU-Kreistagsfraktion mit dem Fürther Landrat Matthias Dießl (vorne, 3. v.l.), Fraktionsvorsitzender Cornelia Trinkl (vorne, 4. v.l.) und Kreisrat Dr. Bernd Eckstein (vorne, 2. v.l. ) sowie den Bürgermeistern Klaus Falk, Ottensoos (vorne, 1. v.r.), Konrad Rupprecht, Feucht (1. v.l.) und Erich Odörfer, Altdorf (hinten, 3.v.l.). 

 

Nürnberger Land / Altdorf (CSU) – „Die schönste Form Cabrio zu fahren, ist Fahrrad fahren“ – mit diesen Zitat von Adam Opel begrüßte der Fürther Landrat Matthias Dießl, der auf Einladung der Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Cornelia Trinkl,  ins Nürnberger Land gekommen war, die anwesenden Gäste. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen tauschte sich mit den Mitgliedern der CSU-Kreistagsfraktion über das Thema Fahrradverkehr im Nürnberger Land und die Frage, warum der Fahrradverkehr attraktiver werden muss, aus. Dabei wurde schnell deutlich: durch eine andere Verteilung im Mobilitätsmix und eine Einbindung der Bevölkerung kann viel erreicht werden.

In den Räumen von Zweirad Frank in Altdorf konnte Kreisrat Dr. Bernd Eckstein zahlreiche Kreisräte und Bürgermeister aus dem ganzen Nürnberger Land sowie interessierte Vertreter der Jungen Union begrüßen.
Fraktionsvorsitzende Cornelia Trinkl und Kreisrat Bernd Müller, Sprecher der CSU im Kreisentwicklungsausschuss, gingen auf die Situation im Nürnberger Land ein und stellten die Eckpunkte des 2018 erarbeiteten und 2019 vorgestellten Fahrradkonzepts vor. „Ich möchte dieses Thema sachlich und frei von jeder Ideologie diskutieren“, so Trinkl, „und die Lücken im Fahrradwegenetz im Landkreis schließen.“ Neben der bereits seit Jahren im Fokus der Planung stehenden Verbindung zwischen Lauf und Altdorf, bei der nun die Abschnitte zwischen Renzenhof und Diepersdorf sowie zwischen Winn und Altdorf endlich erfolgen müssen, sprachen sich die Kreisräte auch für eine Nord-Süd-Verbindung von Winn in Richtung Hersbruck aus.
Was den Radweg von der Abzweigung Renzenhof nach Diepersdorf betrifft, liegen seit Kurzem konkrete Pläne des Straßenbauamts Nürnberg vor. Das gut einen Kilometer lange Teilstück soll von der Einmündung der Staatsstraße 2405 östlich von Renzenhof in die Staatsstraße 2240 erfolgen und entlang dieser an der westlichen Straßenseite bis Diepersdorf weitergeführt werden. Baubeginn soll im Sommer nächsten Jahres sein. Dazu sind jedoch noch Abstimmungen mit den Fachbehörden und Grundstücksverhandlungen mit Privatwaldbesitzern notwendig.
In den vergangenen beiden Jahren konnten die Abschnitte Unterhaidelbach – Winn (1,5 Kilometer) und zwischen Neunhof und Eschenau (2,7 Kilometer) ihrer Bestimmung übergeben werden. Damit ist das Radwegenetz im Nürnberger Land gewachsen. Im Bau ist der 1,4 Kilometer lange Lückenschluss zwischen Schönberg und der Himmelgartenkreuzung, wo die Bauarbeiten Ende 2019 abgeschlossen sein sollen.

 

Landrat und AGFK-Vorsitzender Matthias Dießl machte deutlich, dass Radfahren preiswerter Klimaschutz ist, alle anderen Maßnahmen sind um ein Vielfaches teurer. Er erläuterte, dass er in seinem Landkreis Fürth gemeinsam mit dem ADFC das Radwegenetz deutlich verbessern konnte, man aber in einem Flächenlandkreis wie es auch das Nürnberger Land ist, immer auf einen gelungen Mobilitätsmix zwischen Fahrrad, ÖPNV und zuletzt auch dem Auto setzen sollte und fügte auch an, dass auf dem Land das Auto auch in Zukunft immer eine Rolle spielen wird. Deshalb sollte man Autofahrer auch nicht gegen Radfahrer ausspielen, sondern die Bevölkerung in alle Richtungen mitnehmen. Auch das Thema Radschnellwege sei auf dem Land eher nachrangig, außer, es handele sich um viel befahrene Wege für Pendler und an großen Verkehrsachsen.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Politik mit gutem Beispiel voran gehen und für das Rad Werbung machen kann, indem sie den öffentlichen Nahverkehr mit dem Radwegenetz verbindet und z. B. auch an Bushaltestellen Fahrradständer anbringt, damit der Drahtesel auch sicher abgestellt werden kann, gleiches gilt auch für die erheblich teureren E-Bikes.
 
Initiativen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“, „Stadtradeln“ oder das neue „Jobrad“ – ein Dienstwagen auf zwei Rädern – sollen dazu animieren, den Radsport in den Alltag zu integrieren, was einige Unternehmen im Landkreis bereits erfolgreich umsetzen.

Die große Aufgabe der Politik ist es, unterschiedliche Straßenbaulastträger wie Kommunen, den Landkreis und den Freistaat zusammen zu bringen, damit gemeinsam auch gebietskörperschaftübergreifend Radwege angelegt werden können, das Gleiche gilt für eine Vernetzung mit der Deutschen Bahn AG, deren neue Stationsmanager als Ansprechpartner für die Belange vor Ort mit angesprochen werden sollen.

Neben der Sicherheit beim Abstellen der Räder ist Trinkl als Mutter einer kleinen Tochter auch der Aspekt der Verkehrssicherheit nicht nur bei Kindern ein wichtiges Anliegen. „Wenn wir mehr Menschen aufs Fahrrad bringen möchten, müssen unsere Radwege und Verbindungen auch familienfreundlich sein“, so die Fraktionsvorsitzende. Hier sei es wichtig, gemeinsam mit den Gemeinden und Nutzern Lösungen zu erarbeiten.