Arbeitsfrühstück der CSU-Kreistagsfraktion im Café SCHLAU Lauf mit dem Thema „Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien“ – Mortler sensibilisiert für das Thema und stellt Handlungshilfen vor
Die CSU-Kreistagsfraktion hat sich beim „Verein zur Motivation und Arbeitsintegration von langzeitarbeitslosen und benachteiligte Mitmenschen sowie Immigranten“ - SCHLAU in Lauf über dessen Arbeit informiert und mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marlene Mortler sowie Jugendamtsleiter Udo Rösel über die Situation von Kindern aus suchtbelasteten Familien ausgetauscht.
Gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Bundestagsabgeordneten und Kreisrätin Marlene Mortler sowie dem Leiter des Jugendamts am Landratsamt Nürnberger Land Udo Rösel, diskutierte die CSU-Kreistagsfraktion über wichtige Aspekte des Kinderschutzes. Mortler sprach in diesem Zusammenhang über einen ihrer Arbeitsschwerpunkte „Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien“ und aktuelle Initiativen des Bundesgesundheitsministeriums zu diesem Thema.
Sensibilisieren wollte die Drogenbeauftragte vor allem für das so genannte fetale Alkoholsyndrom (FAS/FASD). Aus Mortlers Sicht sind die gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft für Kinder noch immer nicht hinreichend in der Öffentlichkeit bekannt. „Schon kleinste Mengen Alkohol können ungeborene Kinder schädigen und später zu erheblichen Wachstums- und Entwicklungsstörungen führen. Dabei tritt die Erkrankung in unterschiedlichsten Ausprägungen auf. Gerade wenn nicht alle Symptome vorhanden sind, wird sie oft nicht erkannt. Das A und O ist deshalb die gesundheitliche Aufklärung. FAS ist zu 100 Prozent vermeidbar“, betonte Mortler. Um die Diagnose zu erleichtern, habe sie sich deshalb für die Einführung der so genannten einheitlichen „S3-Leitlinien“ eingesetzt. Im Gepäck hatte sie beim Besuchstermin zudem das Handbuch „Die Fetale Alkoholspektrum-Störung“, das den Betroffenen selbst helfen soll, ihren Alltag besser zu bewältigen, und eine Handreichung zu den wichtigsten Fragen der sozialrechtlichen Praxis. „Die betroffenen Kinder brauchen vor Ort passgenaue Unterstützung. Dafür mache ich mich stark“, so die Drogenbeauftragte.
Jugendamtsleiter Udo Rösel erklärte den Kommunalpolitikern, wie wichtig der Bereich Prävention im Kinderschutz sei. Er berichtete, dass die eingeführten Maßnahmen wie die Koordinationsstelle „frühe Hilfen“, genannt KoKi, oder die Familienhebammen sehr gut ankommen. Auch die Kindertagesstätten seien sensibilisiert und es gebe hier einen guten Austausch. Für drogenbelastete Familien gebe es im Nürnberger Land zahlreiche Anlaufstellen wie die Drogen- und Suchtberatung, den Sozialpädagogischen Dienst, die Erziehungsberatungsstelle und die Jugendsozialarbeit an Schulen.
Im Anschluss an die Diskussion wurde das Café SCHLAU im evangelischen Gemeindehaus Christuskirche vorgestellt. Es unterstützt Langzeitarbeitslose und Asylbewerber. Geleitet wird der Verein von Pfarrer Thomas Hofmann, Thomas Schneider und Elena Tempesti. Ziel des Vereins ist es, erwerbslosen Menschen eine Aufgabe und Tagesstruktur zu geben und ihnen damit Wertschätzung entgegenzubringen. „Wir bieten Dienstleistungen in Haus und Garten sowie bei Umzügen an. Darüber hinaus betreiben wir Fahrradrecycling und ein attraktives Café“, so der zweite Vorsitzende Thomas Schneider. Die Mitglieder der CSU-Kreistagsfraktion waren sichtlich beeindruckt von diesem Engagement und bedankten sich zudem bei Inge Bucher für die kulinarische Versorgung an diesem gelungenen Vormittag.
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