„Mehr Prävention statt Intervention“
CSU-Kreistagsfraktion im Gespräch mit dem Kreisjugendring Nürnberger Land

Unser Bild zeigt v.l.n.r.: KJR-Geschäftsführerin Bruni Schmidt, Kreisrat und Jugendhilfesprecher Helmut Brückner, Kreisrat Andreas Kögel, Kreisrat und MdL a. D. Kurt Eckstein, Kreisrätin Christina Diener, Kreisrat und JU-Chef Thomas Ritter, Kreisrat und 2. BM Peter Uschalt, Fraktionsvorsitzende Cornelia Trinkl und KJR-Vorsitzende Susanne Singer.

NÜRNBERGER LAND – Die CSU-Kreistagsfraktion besuchte mit ihrer Vorsitzenden und  weiteren stellvertretenden Landrätin Cornelia Trinkl, dem Kreisvorsitzenden der Jungen Union und Kreisrat Thomas Ritter und MdL a.D. Kurt Eckstein die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings Nürnberger Land. Ziel des gemeinsamen Gesprächs war es, Bedarf und Situation der Jugendarbeit im Landkreis zu analysieren. „Die Gesamtleistung von Jugendarbeit ist zu einem nicht unerheblichen Teil präventiven Charakters. Angesichts des immer steigenden Bedarfs an Jugendhilfe setzt die CSU-Kreistagsfraktion auf mehr Prävention statt Intervention“, machte Trinkl deutlich.

            Im Landkreis Nürnberger Land erfüllt der KJR Nürnberger Land traditionell die Aufgaben der kommunalen Jugendarbeit. Für die subsidiäre Aufgabenerfüllung wird der KJR durch hauptberufliches Personal des Landkreises Nürnberger Land unterstützt. Außerdem stellt der Landkreis Nürnberger Land neben Büroräumen – derzeit in Lauf-Wetzendorf - die Anbindung an die Infrastruktur des Landratsamtes (Telefon, EDV-Support, Post, Druckerei etc.) kostenfrei zur Verfügung. Susanne Singer, seit einem knappen Jahr Vorsitzende des Kreisjugendringes, bedankte sich bei Landratsamt und Kreistag für die stete Unterstützung.
            „Es ist so wichtig, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten, sie zu fördern und zu helfen“, machte Singer deutlich. Zusammen mit KJR-Geschäftsführerin Bruni Schmidt zeigte Singer auf, welche Bemühungen und Anstrengungen der KJR unternimmt, um Angebote für Jugendliche im Landkreis auszubauen. „Durch die Jugendbeauftragten der Gemeinden erhält Jugendarbeit in der jeweiligen Landkreis-Gemeinde zudem ein Gesicht und wird ansprechbar“, machte Singer deutlich.
Man stehe in einem engen Kontakt, um die Bedürfnisse für Angebote stetig zu eruieren und ggf. auszubauen. Geschäftsführerin Bruni Schmidt verwies zudem auf die zunehmende Bedeutung der sog. "Jungenarbeit". Hier habe man mit dem Projekt "Boys' Keeper“, das durch die Aktion Mensch gefördert wird, einiges voranbringen können. Das Projekt soll jungen Männern Orientierung durch Vorbilder geben, ebenso aber auch Reibungsfläche und Einhalt. Im Vordergrund stünde dabei das gemeinsame Erlebnis für junge Menschen, egal ob bei einer Kanufahrt, Höhlenexkursion, Bogenschießen und weiteren Freizeitaktivitäten.

 

            Mit Sorge betrachten sowohl Kreisjugendring als auch CSU-Kreistagsfraktion den steigenden Zuschussbedarf bei der Jugendhilfe. Dieser belief sich im Jahre 2002 noch auf einen Pro-Kopf-Anteil an Gesamtzuschussbedarf in Höhe von 116,92 €. Dieser Betrag stieg kontinuierlich und erreichte im Jahre 2014 einen Betrag in Höhe von 262,86 €. Der Betrag hat sich dabei mehr als verdoppelt. Dies verwundert auch dahingehend, wenn man betrachte, dass es so viel öffentlich finanzierte Erziehung wie heute in der Vergangenheit nie gab. Dabei gab Bruni Schmidt zu bedenken, dass der Betreuungsaufwand für an sich immer weniger werdende Jugendliche tendenziell immer höher werde. Hinzu kämen zudem integrative Maßnahmen. Die CSU-Kreistagsfraktion will auch künftig Präventionsmaßnahmen unterstützen, damit es gar nicht erst durch zu einer Intervention durch die Jugendhilfe kommen muss, betonten Fraktionsvorsitzende Trinkl und Kreisrat Helmut Brückner, Sprecher der CSU-Fraktion im Jugendhilfeausschuss. Dass dies kein einfaches Ziel sei, waren sich alle Beteiligten einig. Deshalb dankte die CSU-Kreistagsfraktion dem Kreisjugendring für seine engagierte und vorbildliche Arbeit.

 

Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer auch darüber, dass der gesellschaftliche „Bildungsdruck“ („Mein Kind muss Abitur schreiben.“) sehr problematisch sei. Wer dem Druck nicht standhalte, falle aus dem Raster. Wie die Gesellschaft mit einzelnen Berufsbildern gesellschaftlich umgehe, nehme bedenkliche Züge an. Auch die Zukunft als Handwerker sollte wieder eine höhere gesellschaftliche Anerkennung erfahren und Jugendlichen als Option mit auf den Weg gegeben werden. „Oftmals sind im Handwerk bessere berufliche Möglichkeiten zu erreichen als durch eine „Über-Akademisierung,“ so Kreisrat Thomas Ritter, Sprecher der Fraktion im Ausschuss für Schulen, Sport und Kultur, schließlich gehe es darum, jedes Kind in seinen individuellen Talenten zu fördern.